Senioren zu Besuch in den Klassen 4a und 4b

Am 7. März 2024 besuchten uns die Senioren Frau Lisbeth Gertiser-Müller und Herr Kurt Amsler. Frau Eichkorn und Herr Bitterli haben die beiden eingeladen, weil unser aktuelles NMG-Thema «Kaisten, unser Dorf» war. Die Idee war, dass sie uns erzählen können, wie es früher in Kaisten war, denn sie sind beide hier aufgewachsen.

Wir haben erfahren, dass es damals, so um 1960, erst vier Autos in Kaisten gab, deshalb konnten die Kinder sogar auf der Hauptstrasse spielen!

Die meisten Familien hatten viele Kinder, etwa fünf bis sechs. Im Volg gab es kaum Früchte und Gemüse zu kaufen, das hat man beim Bauern eingekauft. Beim Volg gab es auch noch keine Selbstbedienung, man musste seine Bestellung am Tresen aufgeben. Wenn Kinder dort eingekauft haben, mussten sie erstmal nicht bezahlen. Am Ende des Monats haben die Eltern dann die gesamte Rechnung bezahlt.

Neben dem Volg gab es eine Scheune, in der man seine landwirtschaftlichen Maschinen einstellen konnte, damit andere Bauern, die diese Maschinen nicht hatten, sie ausleihen konnten.

Früher gab es auch noch keine Handys. Nur wenige Menschen hatten ein Telefon, z.B. die Gasthäuser. Die Telefone sahen auch ganz anders aus, sie hatten eine Wählscheibe. Auch Fernseher gab es meist nur in Gasthäusern. Weil Kinder dort nicht reindurften, haben sie manchmal durch einen Spalt im Vorhang von aussen mitgeschaut.

Im Sommer und auch im Winter trugen die Mädchen und Frauen immer Röcke, sie durften keine Hosen anziehen. Das war manchmal ganz schön kalt.

Wenn es im Sommer Heuwetter war, ist manchmal sogar die Schule ausgefallen, damit die Kinder beim Heuen helfen konnten. Auch sonst mussten die Kinder oftmals zu Hause helfen und hatten deshalb weniger Freizeit als heute.

Im Winter gab es immer sehr viel Schnee und es war viel kälter als heute. Alle Häuser hatten deshalb ein Schrägdach, damit die grossen Mengen Schnee abrutschen konnten. Man konnte sogar auf dem Pausenhof Schlittschuhfahren. Dafür haben sich die Leute Kufen an ihre normalen Schuhe geschraubt. Manchmal gingen die Schuhe dabei kaputt. Weil fast keine Autos auf den Strassen waren, konnte man sogar auf der Kaisterberg Strasse schlitteln.

In der Schule waren die Klassen riesig, es waren bis zu 50 Schülerinnen und Schüler in einer Klasse. An der ganzen Schule gab es aber nur fünf Lehrpersonen. Manchmal hat man vom Lehrer Kopfnüsse oder Tatzen mit dem Lineal bekommen. Das haben die Kinder den Eltern aber lieber nicht erzählt. In den unteren Klassen gab es keine Hefte, sondern es wurde mit Kreide auf kleine Tafeln geschrieben. Ab der 3. Klasse durften die Kinder dann mit Tinte und Feder schreiben. Unterricht war nicht nur von Montag bis Freitag, sondern auch noch am Samstag.

Ausserdem musste man am Samstag immer die Schuhe putzen, die Strasse vor seinem Haus fegen und das Haus in Ordnung bringen.

Früher musste man sonntags vier Mal in die Kirche. Das haben die Leute aber ganz gerne gemacht, weil sei so auch ihre Freunde treffen konnten.